Dunja vom Rehbusch

* 28.01.1974 + 04.02.1988

 

genannt: Eule

 

 

 

 

 

Ich wollte einen Hund. Und nachdem bei uns mehrfach eingebrochen worden war, sollte auch einer kommen. Ein Wachhund sollte es sein, der Kinder mag, also ein Rottweiler. Ein Rüde sollte es werden. Das erwies sich als schwierig. Wann immer mein Vater von einem Wurf hörte, waren die Rüden schon alle vergeben. Dann hörte er von einem Ort, an dem es einen geben sollte und fuhr hin. Dort gab es keinen Rüden. Es gab nicht einmal einen Züchter. Unter der angegebenen Adresse befand sich ein Zooladen. Zu dieser Zeit gab es in solchen Läden mitunter auch Hunde. Er ging rein, um nach der Adresse des Züchters zu fragen. Irgend etwas mußte er falsch aufgeschrieben haben. Aber nein, es war tatsächlich dieser Laden gemeint gewesen und dort saß eine 5 Monate alte Hündin, mit Papieren, die schon durch mehrere Hände gegangen war.

 

Eigentlich wollte mein Vater wieder gehen. So kauft man keinen Hund. Als er Dunja zu Hause aus dem Auto hob, entschuldigte er sich mit den Worten: „Sie hat mich so angesehen, als wolle sie sagen: Nimm mich doch bitte mit.“ Und so war Dunja da. Völlig verwurmt und wer weiß, was sie erlebt hatte. Schon mit 5 Monaten griff sie jeden Besen, Schrubber und Staubsauger an.

 

Das gab sich mit der Zeit. Aber Dunja hatte Zeit ihres Lebens einen extremen Schutztrieb und Verlassenängste. Sie hätte uns um jeden Preis beschützt und verteidigt. Aber es war eben Vorsicht geboten, wenn Fremde kamen.

 

Ein Jahr später „gewann“ sie auf einer Ausstellung. Ihre einzige. Das machen wir nicht noch mal mit, meinte mein Vater. So einen Streß für den Hund.

 

Mit 7 Jahren wurde sie wegen Mammatumoren und Zysten an der Gebärmutter operiert und kastriert. Sie starb mit 14 Jahren an Altersschwäche.

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