Was man alles mit 6.800,00 Euro machen kann

Hier ist eine Möglichkeit:

 

Als Paul mit 8 Wochen bei mir einzog, war er ein munterer kleiner Welpe. Obwohl doch ordentlich Labrador in ihm steckt, fraß er zwar gerne, war aber nicht besonders verfressen. Er schlang nicht und ließ auch mal was stehen.

 

Ich freute mich auf ein Leben mit Paul und drauf, was wir alles zusammen machen würden. Doch dann kam es erstmal ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

 

Mit 10 Wochen bekam er Durchfall. Eine Kotuntersuchung ergab einen Befall mit Coccidien. Das ist bei einem Welpen grundsätzlich nicht außergewöhnlich. Das Immunsystem ist noch nicht voll entwickelt und Welpen sind deshalb grundsätzlich anfällig für das eine oder andere. Von diesem Tag an waren wir allerdings fast wöchentlich beim Tierarzt.

 

Bis Paul 6 Monate alt war, hatte er immer wiederkehrende Durchfälle. Zwei Mal waren erneut Coccidien die Ursache, außerdem Bakterien und viruelle Erkrankungen. Paul hatte mehrere Bindehautentzündungen, eine Blasenentzündung, eine Bronchitis, mit der er knapp an der Lungenentzündung vorging. Ein allergischer Schock brachte uns am späten Abend in die Tierklinik. Die Ursache war vermutlich ein Insektenstich.

 

Einmal wurde er von einem Hund angegriffen, der ihm ein großes Loch im Ohr verpaßte, das getackert werden mußte. Ein anderes Mal blieb er mit dem Ohr in einem Stacheldrahtzaun hängen und riß es sich ein und wieder wurde getackert.

 

Das schlimmste aber waren die permanenten Durchfälle. Ich weiß nicht mehr, wie viele Nächte ich mit ihm auf der Straße stand, weil er mich wieder einmal geweckt hatte, weil er wieder Durchfall hatte. Immer wieder Schonkost. Irgendwann hat er das Futter sogar völlig unverdaut wieder ausgeschieden. Es sah aus, als wäre es niemals gefressen worden.

 

In der Zwischenzeit war er extrem gierig geworden und auch draußen immer auf der Suche nach Eßbarem. Ich vermutete damals, daß seine Durchfälle die Ursache waren. Mit 5 Monaten begann er, auch den Kot anderer Hunde zu fressen.

 

Erbrechen war das einzige, was fehlte und merkwürdiger Weise sah er immer top aus, wuchs langsam und gleichmäßig und hatte ein glänzendes Fell.

 

Mit 6 Monaten kehrte dann auf einmal Besserung ein, außer daß er weiterhin Kot fraß und insgesamt sehr gierig war, hatte er dann, abgesehen von 2 Vorhautentzündungen, Ruhe bis er 13 Monate alt war.

 

Zwischendurch hatte sich nur sein Verhalten massiv geändert. Er war draußen hibbelig, unkonzentriert, überhaupt nicht mehr ansprechbar und drehte massiv auf. Das Ganze gipfelte darin, daß er mit 9 Monaten den Futterdummy einer Hundefreundin schnappte und runterschluckte. Per Endoskop wurde der Dummy entfernt.

 

Mit 13 Monaten ging es wieder los. Paul bekam wieder Durchfälle. Es folgten wieder bakterielle Infektionen und erneut 2 mal ein Befall mit Coccidien. Nun reagierte er bei Durchfällen auch mit erhöhter Unruhe, aufgekrümmtem Rücken und er versuchte mitunter, sich zu verkriechen. Im Oktober 2009 als Paul 15 Monate alt war, ließ ich ein Organprofil und ein Schilddrüsenprofil machen.

 

Erstaunlicherweise war das Organprofil ohne Auffälligkeiten, bis auf den Kreatininwert, der an der oberen Grenze lag. Die Schildddrüsenwerte waren im unteren Drittel. Ich war mir aber sicher, daß die Schilddrüse nicht die Ursache seiner Probleme war, sondern seine ganzen Erkrankungen und daß die Schilddrüse dadurch runtergedrückt wurde.

 

Nachdem Durchfälle und Coccidien wieder aufgetreten waren, habe ich eine homöopathische Behandlung begonnen. Die Bioresonanz ergab eine Schwäche der Leber, Galle, Niere, des Magen-, Darmtraktes, Sarcocystics und einen Mangel der Vitamine B 1, 2, 6 und 12. Allein dieser Vitaminmangel konnte eine Erklärung für sein Verhalten sein. Außerdem eine Belastung mit Quecksilber. Die wahrscheinliche Ursache sind die Impfungen. Impfstoffe enthalten Quecksilber zur Konservierung. Wer empfindlich auf Quecksilber reagiert, kann Probleme, wie Paul sie hatte, bekommen.

 

Die folgenden Wochen bekam Paul homöopathische Tropfen, die jeweils auf ihn abgestimmt wurden, sowie probiotischen Joghurt und Heilerde. Im Dezember hatte sich sein Zustand soweit verbessert, daß die Durchfälle weg waren und er nicht mehr so hibbelig war. Natürlich war er ein lebhafter Hund. Das ist aber sein Charakter. Aber er war wieder ansprechbar und reagierte.

 

Bis März, Paul war nun 1 Jahr und neun Monate alt, war alles in Ordnung. Als im März der Schnee ging, kamen die Durchfälle wieder. Paul hatte sich einen Virus zugezogen. Gut, da war er zu der Zeit nicht der einzige.

 

Allerdings hörte es bei Paul nicht wieder auf. Ca. alle 2 Wochen hatte er Durchfall, zwar half ihm jedesmal das verordnete homöopathische Mittel, aber es war eben nicht von Dauer. Hinzu kam nun noch schleimiger Kot. Paul war dann unruhig und krümmte den Rücken auf. Er hatte offensichtlich Bauchschmerzen.

 

Ich machte eine Ausschlußdiät, eine Kur mit Katzenkralle, gab ihm Symbiopet, Mariendistel, kochte Fisch, Huhn und Kartoffeln. Alles half nichts. Der schleimige Kot blieb. Paul magerte auf 27 kg ab. Mit 12 Monaten hatte er 26,5 kg gewogen, mit 15 Monaten 27,5 kg und bevor es losging hatte er 29 kg. Das war eigentlich schon wenig. 30 kg hätten es schon sein müssen zu der Zeit. Die THP kam nicht weiter.

 

Es stellte sich nur heraus, daß Paul kein Getreide verträgt. Aber auch ohne Getreide hörte es nicht auf. Seit dieser Zeit vertägt er auch nur noch eingeschränkt Knochen.

 

Ich ließ erneut ein Blutbild machen, das wieder unauffällig war, bis auf den Kreatininwert, der nun oberhalb der Referenz war. Die Schilddrüsenwerte hatten sich verbessert. Ein Bauchultraschall ergab lediglich atypisch erweiterte Nephronen. Keine Entzündung des Magen-, Darmtraktes.

 

Eine schulmedizinische Behandlung machte für mich keinen Sinn. Die Gabe von Antibiotika und Cortison, so hätte die schulmedizinische Behandlung ausgesehen, hielt ich für absolut kontraproduktiv. Zudem zeigte die Kotuntersuchung alle 4 Wochen keinen Befall von Parasiten oder Bakterien.

 

Paul wurde wieder hibbeliger. Ich ergänzte noch einen Vitamin B-Komplex. Hatte doch die Bioresonanz dort einen Mangel festgestellt und die Durchfälle konnten einen erneuten durchaus verursachen.

 

Nachdem Paul so mager geworden war und selbst sein Fell stumpf wirkte, das bis dahin immer schön gewesen war, war ich einigermaßend verzweifelt. Da fiehl mir die THP wieder ein, die vor Jahren Ares wieder auf die Beine bekommen hatte. Aber ob sie noch praktizieren würde? Ich rief einfach an. Sie praktizierte noch. Ich fuhr gleich hin. Wir unterhielten uns lange und ich schilderte Pauls Geschichte. Sie sah ihn sich eingehend an. Er bekam dann Homöopathika für Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse und Verdauungsenzyme. Außerdem bekam er Coenzym Q10.

 

Endlich ging es wieder bergauf. Die Durchfälle hörten auf und die schleimigen Stühle wurden langsam weniger.

 

Wegen des erhöhten Kreatininwertes hatte ich 4 Wochen Brennesselsamen gefüttert, dann weitere vier Wochen gewartet und habe dann die Werte erneut kontrollieren lassen. Diesmal waren alle Werte in Ordnung und nicht einmal grenzwertig. Eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte ergab erneut verbesserte Werte.

 

Paul ging es nicht nur besser, er nahm endlich wieder zu und sein Fell wurde wieder schön glänzend. Endlich knackte er die 30 Kilo-Marke.

 

Im September, Paul war nun 2 Jahre und 3 Monate, begann er auf einmal, abends im Ruhezustand zu hecheln. Zunächst dachte ich an die läufige Nachbarshündin, aber es hörte nicht auf. Es war eines Abends so schlimm, daß ich drauf und dran war in die Tierklinik zu fahren.

 

Ich hatte früher schon mehrfach über eine mögliche Herzerkrankung nachgedacht. Paul hechelte schneller und stärker als seine Hundekumpels und er brauchte länger, bis er sich wieder beruhigt hatte. Bis dahin war das aber nur eine Beobachtung, bei der ich mir auch nicht sicher war, inwieweit das mit seiner allgemeinen Erregtheit zu tun hatte.

 

Nun aber war es etwas anderes. Er hechelte ja im Ruhezustand. Ich machte einen Termin beim Kardiologen zum Herzultraschall. Der Herzultraschall ergab eine geringgradige Pulmonalstenose. Ein angeborener Herzfehler.

 

Ok, ich hatte also wieder recht gehabt. Ich hatte mich beim Rechthaben durchaus schon mal besser gefühlt. Nun hatte ich einen herzkranken Hund. Nicht dramatisch, aber immerhin. Medikamente braucht Paul jedenfalls derzeit nicht. Der Kardiologe empfahl L-Carnitin und Taurin. Schon die Gabe des L-Carnitin, daß als erstes geliefert wurde, brachte eine deutliche Besserung. Neben dem Taurin gab ich noch Weißdorn. Er bekommt kurweise einen Vitamin B-Komplex, Coenzym Q 10 und Magnesium. Da er nicht alles essen kann, fehlt ihm da etwas und Magnesium ist wichtig für das Herz.

 

Die abendlichen Hechelanfälle hörten auf. Heute geht es Paul gut. Hechelanfälle gibt es nicht mehr und auch draußen ist er besser belastbar. Ich achte lediglich darauf, daß er kurze Tobepausen macht und nehme ihn, wenn es zu viel wird, auch mal aus einem Spiel heraus.

 

Sein Allgemeinzustand hatte sich zwar deutlich gebessert hatte, aber er hatte immer noch alle 10 - 14 Tage schleimigen Kot, wenn auch keine Durchfälle mehr. Ich entschied, daß er nunmehr eine klassisch homöopathische Behandlung bräuchte, von jemandem, der sich auch mit der Rohfütterung auskennt.

 

Zunächst aber ergab eine Kotprobe im November Bandwürmer und auf die Behandlung folgten Coccidien. Die ließ ich aber gleich von der Homoöpahtin mitbehandeln. Der Befall war nicht besonders stark und Paul war dem Welpenalter nun entflohen. Nach einer ausführlichen Anamnese bekam Paul "sein" Mittel und weil es eine Besserung gab, aber nicht den letzten "Ruck", bekam er dann "sein" Mittel in einer Hochpotenz. Das war der endgültige Durchbruch. Paul war nun 2, 5 Jahre alt und endlich ging es richtig voran.

 

Im Januar hatte er einen Infekt, der aber schnell und ohne Folgen behandelt war. Im März wog er 32 kg. Das ist sein Idealgewicht. Dann fing der immer zu dünne Paul auf einmal an, zuzunehmen. Ich mußte seine Futtermenge reduzieren. Nicht viel aber immerhin. Ein weiteres Zeichen dafür, daß es ihm besser ging.

 

Paul hatte Zahnstein. Wahrscheinlich hatten die ganzen Verdauungsprobleme sich auch auf die Mundflora negativ ausgewirkt und das hatte die Zahnsteinbildung gefördert. Bei der Rohfütterung hätte er eigentlich, vor allem in dem Alter, keinen Zahnstein haben sollen und unsere anderen Hunde hatten auch nie welchen. Natürlich kann Paul aber auch nur eingeschränkt Knochen fressen, weil ihm diese nur in geirnger Menge und nicht immer bekommen.

 

Ich gab ihm Ascophyllum Nodosum, eine Seealge, die Zahnstein lösen kann. Es klappte prima. Nach 2,5 Wochen war der Zahnstein weg.

 

Dafür hatte Paul nun einen Epuliden am Zahnfleisch, der aber dank homöopathischer Behandlung ebenfalls wegging.

 

Eigentlich war nun alles gut. Ab und an hat Paul noch Bauchschmerzen und breiigen Kot, aber für solche Fälle habe ich ein homopathisches Mittel für ihn bekommen. Also mußte ja wieder was passieren.

 

Eine Woche vor seinem dritten Geburtstag verletzte sich Paul an seinem linken Vorderbein. Es war heiß und er stürmte in den See, an einer Stelle, an der ein großer Steinbrocken liegt. Ich konnte ihn nicht bremsen und er sprang dagegen. Am nächsten Tag humpelte er. Ich ließ beim Tierarzt den Bewegungsapperat kontrollieren. Es gab zum Glück keine Anzeichen für eine ernsthafte Verletzung. Aber nun war Schonung angesagt und Traumeel.

 

Gerade war wieder alles gut, als Paul auf einem Spaziergang quiekte und das rechte Bein hochhielt. Wir sind direkt zurück zum Auto. Am nächsten Morgen konnte er das Bein immer noch nicht benutzen. Also wieder zum Tierarzt. Dieser konnte nichts feststellen. und ich hatte leider auch nicht gesehen, was passiert war. Also wieder Traumeel, Gelenk Flex, Vitamin C und B-Komplex.

 

Im August begann Paul plötzlch nicht mehr richtig zu fressen. Er ließ bis zu einem Drittel seines Futters stehen. Ansonsten war er unauffällig. Bis Oktober aber hielt dieser Zustand an. Es gab keine weiteren Hinweise, aber es war merkwürdig. Gut, Paul war lange nicht mehr so verfressen wie früher und nicht mehr so gierig, aber so?

 

Da der Kreatininwert schon mal erhöht war, ging ich auf Nummer sicher und ließ ein Blutbild mit Organprofil machen. Das war das beste Blutbild, das wir je hatten. Alle Werte waren fast mittig. Einzig Kupfer war zu niedrig.

 

So plötzlich wie es gekommen war, hörte es wieder auf und Paul fraß wieder ganz normal. Naja, also so, wie er es getan hatte, als ich ihn bekam. Nämlich langsam, manchmal bleibt auch ein Stück über und er wartet ruhig, bis sein Futter fertig ist.

 

Im Januar, Paul war nun 3,5 Jahre alt, wurde er angegriffen. Wir waren abends auf unserer letzten Runde unterwegs und kurz bevor wir zu Hause waren, schoß ein Hund ohne Leine und ohne Halsband um die Ecke und griff Paul an. Die Besitzerin tat nichts und ich versuchte, den Hund abzuwehren, der immer wieder Angriff. Obwohl sie mehrmals die Möglichkeit hatte, hielt die Besitzerin ihn nicht fest, sondern ging statt dessen noch auf mich los. Ich schaffte es schließlich den Hund zu vertreiben und rannte mit Paul los. Als wir weit genug weg waren, habe ich Paul untersucht, aber keine Bißverletzung gefunden. Paul stand aber sichtlich unter Schock. Ich gab ihm Rescue-Globulis und zu Hause auch Arnica. Paul stand nur regungslos im Wohnzimmer.

 

Ein paar Tage später fiepte Paul auf einem Spaziergang auf einmal und setzte sich hin. Er wollte auch nicht mehr aufstehen. Als er sich dann erhob, humpelte er auf den Hinterbeinen. Ich vermutete gleich etwas am Rücken und bin auf dem schnellsten Weg mit ihm zum Tierarzt.

 

Paul hatte bei dem Angriff eine Blockierung der Wirbelsäule erlitten und der Nerv hatte sich entzündet. Er bekam ein Anästhetikum gespritzt, Traumeel und osteopathische Behandlungen.

 

Was blieb war seine Angst. Die ersten Tage mochte er nicht auf die Straße, er erstarrte, wenn irgendwo ein Hund bellte. Er stellte die Haar auf, wenn ihm ein Hund entgegenkam. Das hatten wir soweit wieder im Griff, als uns eine andere Person mit ihrem Hund auf dem Bürgersteig entgegenkam und kaum das sie uns passiert hatte, ihren Hund losließ und dieser Paul von hinten angriff. Ich konnte mich zwar noch dazwischendrängen, aber damit war alles wieder da und als er in einer Straße auf der anderen Seite einen dem ersten Angreifer ähnlichen Hund sah, klemmte er den Schwanz ein und rannte in die entgegengesetzte Richtung. In diese Straße wollte er dann nicht mehr rein.

 

Um Paul aus der Angst zu holen, bin ich mit ihm wieder zur Hömöopahtin. Er bekam "sein" Mittel und Bachblüten und seitdem geht es ihm deutlich besser.

 

Das ist der Stand bis April 2012.

 

Die Kosten der Heilbehandlungen für Paul belaufen sich bis hierhin auf ca. 6.800,- EUR.

Darin sind nicht enthalten die Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, Globuli, Traumeel und die Mittel für das Herz. Die kommen noch alle obendrauf.

 

Paul wird immer eine Schwäche des Darms, der Leber und der Bauchspeicheldrüse haben und natürlich bleibt auch sein Herzfehler, aber damit können wir umgehen, wenn es ihm ansonsten gut geht. Es gibt immer mal schlechte und mal gute Tage. Aber mittlerweile überwiegen die guten und Paul hat sich, seit es ihm besser geht, sehr positiv entwickelt und ganz egal wie viele Probleme es gab und an schlechten Tagen immer noch geben kann: Er ist eben mein Hund und damit der Beste der Welt.

nach oben