Hotel Frauchen 5 Sterne superior de luxe

oder: Wer entscheidet eigentlich, was ich esse?

Kaninchenfleisch hat Paul immer gern gegessen und nun hat unser Fleischlieferant auch welches. Ich habe ein Probepaket mitgenommen.

Kaninchen aufgetaut und rein in den Napf mit Obst und Gemüse und einem lecker Eigelb obendrauf. Paul ging zum Napf, schnupperte und ging wieder. Ok, dachte ich, dann eben nicht und habe es wieder weggestellt. Da habe ich mir noch nichts dabei gedacht. Es ist nicht mehr ungewöhnlich, daß Paul nicht mehr alles in sich reinschlingt und erst später am Tag Hunger hat. Gegen Mittag also wieder hingestellt. Nein, meine Suppe esse ich nicht. Gut, dann laß es.

Am Abend gab es die zweite Hälfte. Gleiches Spiel. Meine Suppe esse ich nicht. Hm, das letzte Mal, als er nicht essen wollte, hatte ich vergessen, die Haut von den Hühnerhälsen abzuschneiden. Die Haut verträgt er nicht. Als die Haut ab war, hat er die Hühnerhälse gegessen. Vielleicht stimmte etwas mit dem Fleisch nicht. Aber es sah gut aus und roch auch gut.

Bisher hatte Paul sich immer Erbrochen, wenn er nicht morgens nach dem Aufstehen gleich etwas bekam. Das hieß immer aufstehen, nur kurz in den Garten, Futter. Gassi dann erst entsprechend später. Seit einiger Zeit machte es ihm nichts mehr aus, wenn es erst gegen 10.00 Uhr sein Futter gab und erst eine große Gassirunde gemacht haben. Aber es war schon erstaunlich, daß er den ganzen Tag durchgehalten hatte. Aber noch länger? Ein Galle spuckender Hund muß auch nicht sein. Also habe ich schnell etwas Hirse gekocht und Gemüse dazu gegeben. Einmal Hirse macht nichts, nur öfter verträgt er sie nicht.

Das wurde aber auch nicht gegessen. Gut, dann eben einen Fastentag. Ein Fastentag schadet einem gesunden Hund nicht und entlastet sogar das Verdauungssystem. Ab und an einen Fastentag zu machen, tut einem gesungen Hund gut. Paul war ansonsten den ganzen Tag über munter und unauffällig gewesen und hatte die Leckerlis beim Training genommen.

Gegen 20.00 Uhr fing Paul dann doch an, ein wenig verwundert zu gucken, daß es kein weiteres Angebot gab. Aber da mußte er durch und ich auch.

Am nächsten morgen wurde das Rindfeisch mit Begeisterung gefressen. Endlich gab es wieder was:-)

Kaninchen werde ich aber dennoch nicht wieder kaufen. Vielleicht hatte es ja doch einen Grund, daß er es nicht wollte. Aber das Fasten hat ihm nichts ausgemacht, außer daß es ihn ein wenig erstaunt hat, daß es nichts gab. Das ist ein sehr gutes Zeichen dafür, daß es Paul wieder ein Stück besser geht und ich habe 1,5 kg feinstes Hundefutter, nach dem sich jeder andere Hund die Pfoten geleckt hätte, weggeworfen.

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